Samstag, 26. Mai 2012

nicht zu fassen


"…es gibt aber noch vieles andere, was Jesus getan hat. Wenn man alles aufschreiben wollte, so könnte, wie ich glaube, die ganze Welt die Bücher nicht fassen, die man schreiben müsste."
(Joh 21, 25)

Mit diesem letzten Satz des Johannes-Evangeliums schloss heute Morgen das Tagesevangelium. Und irgendwie ging er mir den ganzen Tag nach.
"Wenn man alles aufschreiben wollte…" - in den letzten Wochen, die für mich so voll waren von wunderbaren Naturerfahrungen, beeindruckenden Begegnungen während der Heilig-Rock-Wallfahrt und vielen geist-reichen Gesprächen mit unterschiedlichsten Menschen, in denen ich mich so ganz und gar lebendig fühlte, da verspürte ich wie so oft den Wunsch "alles aufzuschreiben", es irgendwie zu konservieren, festzuhalten für mich selbst in schlechten Zeiten und vielleicht sogar für die Nachwelt. Aber letztlich war und ist das, was Tag für Tag in unserem Leben geschieht, unsere Heils-Geschichte, unser Weg mit Christus niemals ganz zu fassen, und schon gar nicht in Worte. Immer gibt es einen klaffenden, manchmal auch schmerzenden Abgrund zwischen der Wirklichkeit des Erlebten und dem, was davon ich ausdrücken und anderen vermitteln kann. Diese Tatsache mag manchmal dazu verleiten, gar nicht erst mit dem Schreiben und Erzählen zu beginnen, auch aus Angst davor, falsch bzw. gar nicht verstanden zu werden.
Morgen werden wir nun das Pfingstfest feiern, und damit den Geburtstag der Kirche. Und wenn ich uns als Kirche einen Geburtstagswunsch mit auf den Weg geben darf, dann ist es, dass wir einander wieder vielmehr Anteil geben an dem, was der Geist Christi auch heute noch in unseren Herzen bewegt und wirkt. Dass wir nicht müde werden, über die unfassbare Wirklichkeit der Gegenwart Gottes in dieser Welt zu staunen und davon mit unserem ganzen Leben Zeugnis zu geben.
Sr. M. Ursula

2 Kommentare:

  1. ....vielmehr von dem Zeugnis geben, was der Geist Gottes in uns bewirkt.......
    Das finde ich auch besonders wichtig, gerade in der heutigen Zeit, wo viele Menschen überhaupt keine Ahnung von dem haben, was die Kirche an Pfingesten eigentlich feiert. Der Hl. Geist das Thema von Pfingsten.....aber zu spüren an allen Tagen unseres Lebens, man muss versuchen ihn zu erspüren, dann merkt man, dass auch in den dunkelsten Situationen des Lebens Gottes Geist gegenwärtig ist.

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  2. Mandy Boogaerts2. Juni 2012 um 17:02

    ..schonwieder auf den Punkt gebracht ! ;) LG Mandy

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