Ich komme erst jetzt dazu, vom vergangenen wunderbaren Samstag zu berichten. Auf dem Programm stand eine Fahrradwallfahrt nach Kevelaer, einmal vom Wallfahrtsvirus infiziert, kommt man so schnell nicht davon los...
Da es von Oberhausen nach Kevelaer mit dem Rad ca. 60 km sind, sollte es um 8 Uhr losgehen, um pünktlich zur Kerzensegnung um 14.30 Uhr am Gnadenbild zu sein. Die Abfahrt verzögerte sich dann jedoch ein wenig, da wir an diesem Morgen überraschend keinen Priester hatten und so keine Messe feiern konnten, sondern spontan auf eine Wort-Gottes-Feier umschwenkten. Gelegenheit genug, all die ins Gebet zu nehmen, die Priester sind und die, die auf dem Weg dorthin sind. Wie von Gott gefügt passte auch die Lesung aus der Apostelgeschichte, in der Priszilla und Aquila Paulus bei sich im Haus aufnehmen. So nahmen wir den Appell mit aus der Feier, gastfreundlich zu sein, damit die Priester um uns herum nicht vereinsamen.
Da passte auch die Wallfahrt nach Kevelaer, wo ich ein Kerzchen für die entzünden konnte, die darüber nachdenken, Priester zu werden und in dieser Frage mit sich ringen. Ehe ich die Kerzen aber anzünden konnte, musste ich erst dort ankommen. Eigentlich hatte ich die Fahrt dorthin weitflächig bekannt gemacht und es gab auch den ein oder anderen Interessenten, letztendlich aber fuhr ich alleine. Das war auf der einen Seite schade, weil es natürlich schön ist, mit mehreren unterwegs zu sein und schöner ist, gemeinsam zu singen und zu beten als alleine, aber ich bin auch gerne alleine unterwegs, so dass es mir nichts ausmachte. Außerdem konnte ich wieder einmal erleben, wie anders es ist, wenn man alleine unterwegs ist, dazu noch erkennbar als Schwester: Da der sehr schöne Weg nach Kevelaer von Oberhausen aus nicht ausgeschildert ist, musste ich ab und an mal anhalten und meine Karte konsultieren. Kurz vor Alpen stand ich wieder an einer Kreuzung, als die Polizei neben mir anhielt und fragte, ob ich Hilfe bräuchte. Mit der Auskunft nach der richtigen Straße war mir schnell geholfen. Ähnlich ging es in Sonsbeck, wo direkt eine Frau auf mich zukam und mir den Weg erklärte. In einer Bäckerei ergab sich noch ein nettes Gespräch mit einem Kunden, der mich fragte, ob ich auf dem Weg zum lieben Gott sei. Er selber gehörte einem Fußballfanclub an, der für seinen Verein - erfolgreich - nach Kevelaer gewallfahrtet war.
Die Ankunft am Wallfahrtsort war dann wirklich schön, zwar sehr anders als in Trier, aber in Kevelaer ist ja auch immer Wallfahrt und der Ort war recht gut besucht. Zum Gnadenbild gings trotzdem ohne Verzögerung und da noch viel Zeit war bis zur Kerzensegnung, war Gelegenheit, etwas Zeit in der Kerzenkapelle und in der Anbetung zu verbringen. Und auch hier ergaben sich wieder unterschiedliche Gespräche, eben vielleicht deswegen, weil ich alleine unterwegs war.
Die Kerzensegnung rundete einen sehr schönen Wallfahrtstag ab, der leider, zumindest fahrradtechnisch, viel zu schnell vorbei war. Aber Kevelaer ist einfach immer eine Wallfahrt wert und ich hoffe, dass es nicht meine letzte Wallfahrt dorthin gewesen ist.
Besonders gut erinnerte ich mich natürlich an die Wallfahrt vor zwei Jahren mit dem Noviziat dorthin und dachte an Maria und Sabine, die nun einen anderen Weg gehen und an Sr. Johanna, die ja nun in Rickenbach ihre Aufgabe übernommen hat.
Sr. Kerstin-Marie
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