(2 Kor 12,9)
Diese Zusage Gottes war dem großen Völkerapostel Paulus Nahrung auf seinem beeindruckenden Lebens-weg, auf dem er sich immer und immer wieder auch - manchmal auf schmerzliche Weise - seiner eigenen Unzulänglichkeit bewusst wurde.
Morgen, am 25. Januar feiern wir das Fest seiner Bekehrung und dieser Tag ist auch für mich persönlich ein kleiner Festtag. Es war nämlich genau an einem 25. Januar, als ich vor einigen Jahren zum ersten Mal zu den Dominikanerinnen auf den Arenberg fuhr. „In Arenberg gibt es noch ein paar fitte Schwestern, da würde ich an Deiner Stelle einfach mal reinschauen“ – diese Worte eines jungen Priesters hatten mich am Ende überzeugt, nachdem ich zuvor schon von mehreren verschiedenen Personen auf die Arenberger Dominikanerinnen aufmerksam gemacht worden war, ohne dass ich mich dann wirklich auf den Weg dorthin gemacht hätte. Heute könnte ich mich darüber kaputt lachen, wie sehr ich mich gewunden und vor diesem Schritt gedrückt hatte – als ob ich irgendwie geahnt hätte, dass mein geliebtes „altes“ Leben dadurch ganz schön aus der Bahn geworfen würde.
Morgen, am 25. Januar feiern wir das Fest seiner Bekehrung und dieser Tag ist auch für mich persönlich ein kleiner Festtag. Es war nämlich genau an einem 25. Januar, als ich vor einigen Jahren zum ersten Mal zu den Dominikanerinnen auf den Arenberg fuhr. „In Arenberg gibt es noch ein paar fitte Schwestern, da würde ich an Deiner Stelle einfach mal reinschauen“ – diese Worte eines jungen Priesters hatten mich am Ende überzeugt, nachdem ich zuvor schon von mehreren verschiedenen Personen auf die Arenberger Dominikanerinnen aufmerksam gemacht worden war, ohne dass ich mich dann wirklich auf den Weg dorthin gemacht hätte. Heute könnte ich mich darüber kaputt lachen, wie sehr ich mich gewunden und vor diesem Schritt gedrückt hatte – als ob ich irgendwie geahnt hätte, dass mein geliebtes „altes“ Leben dadurch ganz schön aus der Bahn geworfen würde.
An einem Samstag, den 25. Januar war es dann soweit, ich setzte mich ins Auto und fuhr mit laut klopfendem Herzen nach Koblenz. „Warum bist du eigentlich so aufgeregt?“ fragte ich mich die ganze Fahrt über. Es war wirklich seltsam.
Nein, vom Pferd gefallen bin ich zwar nicht, aber immerhin kann ich mich daran erinnern, dass mich die Sonne an diesem eiskalten Wintermorgen so blendete, dass ich nur mit Mühe die Straßenschilder lesen konnte und ich mich um ein Haar verfahren hätte. Als ich in Arenberg ankam, wurde ich zu allen Überfluss beim Einbiegen in den Cherubine-Willimann-Weg von einem freundlichen „Durchfahrt verboten“-Schild empfangen (das neue Gästehaus war damals noch eine einzige Großbaustelle) und wäre auch tatsächlich einfach am liebsten direkt wieder umgekehrt, doch ausnahmsweise riss ich mich mal zusammen und dachte: „Jetzt hast du schon die Fahrt auf dich genommen, jetzt wird hier geblieben und nicht gekniffen!“.
Bis heute kann ich nicht ausdrücken, was es genau war, das mich so berührte, vielleicht einfach, dass alles so normal war. Die Schwestern waren freundlich, aber nicht zu freundlich. Das Kloster war ganz nett, aber baulich und auch sonst nicht wirklich beeindruckend. Das Essen war einfach und gut. Beim Gesang der Mittagshore hörte man zwar ein paar falsche Töne, aber ich spürte, dass hier mit Liebe gebetet wurde. Ich kann mich erinnern an ein sehr gutes Gespräch mit einer Schwester, an einen langen Spaziergang in der Wintersonne und an eine Anbetungsstunde in der Klosterkirche, bei der ich den Eindruck hatte, die Zeit sei stehen geblieben. Nicht mehr, und auch nicht weniger.
Als ich mich wieder ins Auto setzte und auf den Heimweg machte, fühlte ich mich, als sei ich verliebt bis über beide Ohren. An diesem Tag hatte unser guter Gott mich voll erwischt, ganz unspektakulär, zart und leise, aber doch unüberhörbar deutlich.
Es dauerte noch drei Jahre, bevor ich nach langem Hin- und Her und heftigen inneren Kämpfen den großen Sprung wagte. Dass die Gnade Gottes ihre Kraft gerade in unserer Schwachheit erweist, das erfuhr ich vor allem in diesen Jahren am eigenen Leib, und bis heute ist mir ein Rätsel, woher ich letztendlich den Mut bekam, das Gewohnte, die viel geliebte Heimat zu verlassen und zu neuen Ufern aufzubrechen.
Übrigens: als ich an jenem 25. Januar abends nach Hause kam, fand ich eine Karte aus Arenberg in meinem Briefkasten, die ich mir bis heute aufgehoben habe: „Liebe Frau Hertewich, (...) da unsere Zufahrt zum Kloster momentan pure Zumutung ist, möchte ich nicht, dass Sie stehenden Fußes wieder umkehren. Sie können ruhig bis zum großen Tor hochfahren und dort am Straßenrand stehen bleiben...“ Puuh, was bin ich so dankbar, dass die bahnbrechende Wirkung des Heiligen Geistes im „Notfall“ sogar zur Übertretung der Straßenverkehrsordnung anstiftet ;-))
Sr. M. Ursula
Nein, vom Pferd gefallen bin ich zwar nicht, aber immerhin kann ich mich daran erinnern, dass mich die Sonne an diesem eiskalten Wintermorgen so blendete, dass ich nur mit Mühe die Straßenschilder lesen konnte und ich mich um ein Haar verfahren hätte. Als ich in Arenberg ankam, wurde ich zu allen Überfluss beim Einbiegen in den Cherubine-Willimann-Weg von einem freundlichen „Durchfahrt verboten“-Schild empfangen (das neue Gästehaus war damals noch eine einzige Großbaustelle) und wäre auch tatsächlich einfach am liebsten direkt wieder umgekehrt, doch ausnahmsweise riss ich mich mal zusammen und dachte: „Jetzt hast du schon die Fahrt auf dich genommen, jetzt wird hier geblieben und nicht gekniffen!“.
Bis heute kann ich nicht ausdrücken, was es genau war, das mich so berührte, vielleicht einfach, dass alles so normal war. Die Schwestern waren freundlich, aber nicht zu freundlich. Das Kloster war ganz nett, aber baulich und auch sonst nicht wirklich beeindruckend. Das Essen war einfach und gut. Beim Gesang der Mittagshore hörte man zwar ein paar falsche Töne, aber ich spürte, dass hier mit Liebe gebetet wurde. Ich kann mich erinnern an ein sehr gutes Gespräch mit einer Schwester, an einen langen Spaziergang in der Wintersonne und an eine Anbetungsstunde in der Klosterkirche, bei der ich den Eindruck hatte, die Zeit sei stehen geblieben. Nicht mehr, und auch nicht weniger.
Als ich mich wieder ins Auto setzte und auf den Heimweg machte, fühlte ich mich, als sei ich verliebt bis über beide Ohren. An diesem Tag hatte unser guter Gott mich voll erwischt, ganz unspektakulär, zart und leise, aber doch unüberhörbar deutlich.
Es dauerte noch drei Jahre, bevor ich nach langem Hin- und Her und heftigen inneren Kämpfen den großen Sprung wagte. Dass die Gnade Gottes ihre Kraft gerade in unserer Schwachheit erweist, das erfuhr ich vor allem in diesen Jahren am eigenen Leib, und bis heute ist mir ein Rätsel, woher ich letztendlich den Mut bekam, das Gewohnte, die viel geliebte Heimat zu verlassen und zu neuen Ufern aufzubrechen.
Übrigens: als ich an jenem 25. Januar abends nach Hause kam, fand ich eine Karte aus Arenberg in meinem Briefkasten, die ich mir bis heute aufgehoben habe: „Liebe Frau Hertewich, (...) da unsere Zufahrt zum Kloster momentan pure Zumutung ist, möchte ich nicht, dass Sie stehenden Fußes wieder umkehren. Sie können ruhig bis zum großen Tor hochfahren und dort am Straßenrand stehen bleiben...“ Puuh, was bin ich so dankbar, dass die bahnbrechende Wirkung des Heiligen Geistes im „Notfall“ sogar zur Übertretung der Straßenverkehrsordnung anstiftet ;-))
Sr. M. Ursula
.....ganz entgegen dieser Straßenverkehrsordnung soll es im Gästehaus der Arenberger Dominikanerinnen schon Weideplätze gegeben haben, die einfach vom Himmel gefallen sind....zumindest machte man mich ich bei meiner Begrüßung darauf aufmerksam, dass ich mit meiner Bewerbung einer Ankündigung gefolgt sei, die zum damaligen Zeitpunkt schon längst nicht mehr im "Inter"net geschaltet gewesen sein könne....Eigentlich wollte ich Schaf damals ja auch nur vorüber(gehend g)rasen. Heute -ein paar Jahre später - frage ich mich immer wieder, wohin diese Schaltung wirklich ging und woher sie wirklich kam...
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