Diese Worte las ich heute morgen im Tagesevangelium. Mir kamen da direkt die Bilder meiner himmlischen Ferien, aus denen ich vor zwei Wochen zurück gekommen bin.
Ich war eine Woche mit dem Fahrrad unterwegs, erst in Richtung Nordsee und von dort aus nach Vechta, in mein persönliches Ferienparadies.
Wie so oft beim Fahrradfahren gab es viele schöne Begegnungen:
Ein Mann in einer Fahrradwerkstatt, der mir gegen ein Vater Unser den Fahrradständer gerichtet hat. Ein Mann auf dem Weg nach Lingen, den ich dreimal traf und mit dem ich ein bisschen über die Strecke plaudern konnte.
Eine Frau vor einem Supermarkt, die mir von ihren Touren erzählte. Die Frau auf dem Campingplatz, die mir einen extra schönen Platz gab. Das französische Ehepaar auf dem Weg nach Bergen, mit dem ich gemeinsam die Karte studierte und die netten Herren, die mir zeigten, wie ich den richtigen Weg zur letzten Etappe finden konnte. Und dazu noch 10000 wunderbare Begegnungen mehr.
Besonders beeindruckend war für mich in diesem Jahr aber die Gastfreundschaft, die ich erleben durfte. Einmal natürlich bei den Dominikanern in Vechta, wo ich so wunderbar die Seele baumeln lassen kann. Aber vor allem unterwegs, bei den Thuiner Franziskanerinnen in Lingen und Papenburg. Dort hatte ich mich schon vorher angemeldet und es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Denn am zweiten Tag meiner Tour regnete es - abgesehen von einer Stunde - den lieben langen Tag. So war ich nach ca. 100 km komplett nass bis auf die Knochen. Und entsprechend dreckig, ich hatte den Sand fast in den Zähnen. Wenn ich da das Zelt hätte aufbauen müssen, hätte ich wahrscheinlich eine Depression bekommen. Stattdessen nahmen mich die Schwestern total herzlich auf, in der Waschküche wurde die Heizung aufgedreht und ich nach einer herrlichen Dusche eingeladen zur Vesper und zum Fußball. So ging es auch am nächsten Morgen weiter, als mir eine Schwester noch eine bessere Fahrradkarte mit auf den Weg gab. Das war unter dem Federbett wirklich eine Nacht wie im Himmel.
Und so ging es nach einem weiteren halben Regentag in Papenburg weiter. Ich wurde herzlich empfangen und bekam gleich das wunderbare Gästezimmer. Außerdem konnte ich mein Fahrrad sauber machen, mit den Schwestern beten und ich war während eines heftigen Gewitters im Haus und nicht im Zelt. Das war ebenso himmlisch.
Unter diesen Umständen war auch der viele Regen recht erträglich und danach gab es nur noch gutes Wetter mit Sonne und ab und an auch mal Rückenwind.
So habe ich wirklich wunderbare Ferien verlebt und glaube schon, dass es mit dem Himmelreich ist, wie mit einer herzlichen Aufnahme nach einem langen Regentag auf dem Fahrrad.
Sr. Kerstin-Marie
Du hast all das auf Deinem Fahrrad transportiert und bist damit 100k pro Tag gefahren??? Respekt!!!
AntwortenLöschenIch habe dieses Jahr auch Fahrradurlaub gemacht, aber es war nicht so erfolgreich wie in Deinem Bericht...
Ich werde in einer ruhigen Minute mal bei mir über unsere Tour berichten.
LG Psallite Deo