Sonntag, 2. Dezember 2012

Zwei Wochen im November

Zwei wunderbare Wochen liegen hinter mir und nun kann der Advent beginnen. Zuerst war ich mit Sr. Ursula und einer Freundin für eine Woche in Taizé. Das erste Mal seit fünf Jahren, das erste Mal als Schwester und das erste Mal als "Erwachsene", weil ich  nun über 30 bin. Taizé ist der perfekte Schwestern-Urlaubsort, möchte ich behaupten: Die Messe am Morgen wird zu einer akzeptablen Zeit gefeiert - um 7.30 Uhr - und im Laufe des Tages kann man drei Gebetszeiten mit viel Ruhe und Stille genießen. Am Vormittag dann eine gute Bibeleinführung bei einem engagierten Bruder, die auch noch dazu taugte, die Fremdsprachenfähigkeit aufzufrischen, weil sie auf Englisch und Französisch gehalten wurde, und dann noch interessante Menschen aus ganz Europa. Das war wirklich eine wunderbare und erholsame Ferienwoche mit viel Zeit zum Schlafen und Beten. Zum Abschluss gab es dann noch eine Party mit Zitronentee, Schokolade und finnischen Lakritzen sowie internationale Diskussionen über die Sakramente und die verschiedenen Bücher der Bibel. Das war wirklich ein Fest ohne Ende.
Von Taizé aus ging es über Saarbrücken und Worms weiter nach Batschuns. Hier fand der Basiskurs "Berufungscoaching" statt. Das war weniger entspannend als die Tage in Taizé - der Tagesplan ist auf dem Foto zu erkennen, aber mindestens so anregend.
Quasi von 0 auf 100 ging es los mit Grundlagen des systemischen Coachings, um dann in die Methode des Berufungscoachings eingeführt zu werden, wobei Einführung auch immer eigenes Ausprobieren meinte. Dabei wuchs die Gruppe, die aus Teilnehmern aus Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein, Österreich und Italien bestand, ziemlich schnell zusammen, was dazu führte, dass der Schlaf deutlich reduziert wurde. Zum einen war die Mittagspause recht knapp, zum anderen brauchte es nach der Abendeinheit noch einen lustigen Abschluss. Hilfreich in dieser dichten Woche war dabei, dass wir morgens gemeinsam die Messe feiern konnten und vor dem Abendessen noch gemeinsam eine stille Zeit verbrachten.
Den Blick auf die verschneite Landschaft gab es deshalb fast nur aus dem Fenster, dafür durften wir ziemlich oft durch die Fenster unserer Seele schauen, weil man Coaching nur durchs coachen lernt und wir so immer wieder gefragt waren, uns selber mit unseren Ideen, Gedanken und Anliegen zur Verfügung zu stellen. Auch wenn der Kurs nicht als Selbsterfahrungskurs ausgeschrieben war, ergab sich so doch immer wieder die Gelegenheit, etwas über mich selber zu erfahren, anhand zweier glücklicher Momente in meinem Leben zu meinem eigenen "Mission Statement" zu kommen und so der Berufung in der Berufung auf die Spur zu kommen.
Was für eine bereichernde Zeit - in jeglicher Hinsicht. So gehe ich gut gestärkt und voll motiviert in diesen Advent.
Sr. Kerstin-Marie


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