Seit Oktober haben wir in Oberhausen Sr. Celna zu Gast bei uns im Konvent. Sie gehört zur Kongregation der Medical Sisters of St. Joseph und ist seit einigen Monaten in Deutschland. Nun ist sie für ein halbes Jahr bei uns, um ihre Deutschkenntnisse aufzubessern, damit sie dann im Krankenhaus arbeiten kann. Während Sr. Celna also von uns Deutsch lernt - was manchmal im Konvent zu lustigen Diskussionen führt, wenn wir darüber nachdenken, wie ein Satz mit dem Wort "Niedrigkeit" lauten könnte - lernen wir von Sr. Celna jede Menge andere Dinge, vor ihrer Muttersprache kapitulieren wir. Aber es macht so viel Freude zu sehen, wie Sr. Celna angesichts des Schnees staunt und sich freut. Wir erlebten in der letzten Woche den Nikolaus ganz neu, weil dieser Brauch in Indien nicht bekannt ist und sprechen über die Situation der Christen hier in Deutschland.
Wir durften schon zweimal indisches Essen genießen, bedauern Sr. Celna ein bisschen, weil es bei uns so wenig Reis, aber dafür mehr Kartoffeln gibt und sind nun auf der Suche nach indischen Backrezepten, um zu Weihnachten einen möglichst original indischen Christmas Cake zu zaubern, den in Indien jedoch offensichtlich jeder einfach beim Bäcker kauft. Gemeinsam fragen wir uns, welches "Spice Powder" gemeint sein könnte und ich weiß inzwischen ungefähr, was "Maida" ist und habe eine Idee davon, was "Dhal" sein könnte.
Außerdem erfahren wir mehr davon, wie man in Indien lebt und freuen uns, dass Sr. Celnas Mitschwestern, die hier in Oberhausen leben, öfter zu uns in die Messe kommen. So ist der Aufenthalt von Sr. Celna bei uns eine riesige Bereicherung, die ganz neue Aspekte in unsere Gemeinschaft bringt. Und sie macht uns aufmerksam auf unsere Gewohnheiten, die aber eben nicht die Gewohnheiten der ganzen Welt sind: Plätzchen backen in der Adventszeit, jedes Essen mit Messer und Gabel zu sich nehmen, Autofahren,...
In diesem Sinne freuen wir uns auf vier weitere spannende Monate und hoffen, dass Sr. Celna sich immer wohler fühlt bei uns und ihre Deutschkenntnisse jeden Tag verbessern kann.
Sr. Kerstin-Marie
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