Donnerstag, 11. Oktober 2012

Wenn einer eine Reise tut...

Fast zwei Wochen war ich nun unterwegs und damit lang genug, um viele unterschiedliche Eindrücke zu sammeln.
Am Anfang stand eine Fahrt nach Rickenbach, auf der Bahnfahrt noch schnell ein paar Emails schreiben, ehe die Schweiz bzw. das Daten-Roaming dem ein Ende bereiten würde. Dann gabs natürlich ein frohes Wiedersehen mit den Schwestern in Rickenbach und am Abend ein kühles Bier mit Sr. Johanna. Am nächsten Tag dann auf nach Beromünster, um die jungen Menschen aus Binningen zu treffen, die sich auf die Firmung vorbereiten wollten. Dabei durften wir uns unter verschiedenen Aspekten mit "glauben und zweifeln" auseinandersetzen, erfahren, dass der Regen in der Schweiz sehr ausdauernd sein kann, aber dass es eine sehr gute Investition war, dass es in Rickenbach nun eine sehr große Kaffeemaschine gibt, die auch heiße Schokolade produzieren kann. Vielen Dank für die Gastfreundschaft in Rickenbach!
Am Abend durfte ich dann die Erfahrung machen, wie es ist, wenn einem eine Kegelkugel auf den großen Zeh fällt, der aufgrund von Sandalen völlig ungeschützt ist. Gut, dass es da noch ca. 36 Stunden waren, bis es ans Wandern gehen sollte und die 1.-Hilfe-Kiste die nötigen Mittel parat hatte. Ein farbiges Andenken gabs trotzdem, aber am Montag ging es bei bestem Wetter endlich wieder auf die via francigena, gemeinsam mit elf Jugendlichen und zwei weiteren Begleitern. Wandern macht Spaß, egal, wie sehr die Füße schmerzen, und es ist einfach ein Erlebnis, wie unterwegs die Gruppe zusammenwächst. Da wurde auch mal ein Rucksack von einem anderen übernommen oder jemand ins Ziel "gequatscht". Und dazwischen viele Fragen und der Versuch, sich mit den verschiedenen Heiligen auseinander zu setzen und damit, was sie eigentlich uns sagen wollen. Wenn da störende Mücken dazu kommen, ist so eine Auseinandersetzung natürlich gar nicht mehr möglich.
Ein Highlight war sicher wieder die Übernachtung bei den Benedikterinnen in Montefiascone inklusive dem nächtlichen Absturz der Mutter Gottes von der Wand. Kommentar einer der Schwestern: "Wer weiß, worüber sie sich in der Nacht aufgeregt hat."
Ein besonderes Erlebnis war die Fahrt von Viterbo nach Rom, geplant war eine Stunde, es wurden vier daraus. Aber so sahen wir Rom bei Nacht... Zwei wunderbare Tage mit der Gruppe in Rom, wo es so viele Fragen gab, gutes Eis, leckeren Kaffee und jede Menge zu entdecken. Zum Glück war es auch möglich, ein Bild mit einem Schweizer Gardisten zu machen, ob vielleicht einer der Jungs auch zur Garde geht?
Wie sehr die Gruppe zur Gruppe zur Gruppe geworden war, zeigte sich am Freitagabend: Lust auf die Stadt war nach dem Abendessen gar nicht so sehr da, stattdessen lieber zurück in die Unterkunft und noch gemeinsam ein kühles Getränk im Fernsehraum trinken. Dabei gabs viel Spaß mit lustigen Rätseln und der Frage, wann man in die Disco kommt.
Nach dem Abschied am Samstag - eigentlich sehr bedauerlich - lag für mich noch ein ganzer Tag in Rom vor mir. Die Gelegenheit, einen Freund zu treffen und zu erleben, dass offensichtlich in allen schönen Kirchen Roms am Samstag geheiratet wird.
Nach diesen Tagen waren meine Füße so platt, dass ich mich fragte, ob ich noch den Weg zum Bahnhof schaffen würde. Gott sei Dank gelang mir das und über Nacht erreichte ich München, wo die Wiesn, Altötting, die netten Kapuziner, schöne Begegnungen und die Freude an der Stadt mich erwarteten.
Gestern auf der Rückfahrt hatte ich dann keine Lust auf Emails oder ähnliches und meine, dass das ein Zeichen von Entspannung und Zufriedenheit ist.
So bin ich voller wunderbarer Eindrücke heimgekehrt und kann sagen, dass es großartige Tage waren, die dadurch so wunderbar wurden, weil ich so vielen tollen Menschen begegnet bin. Vielen Dank an alle!
Sr. Kerstin-Marie

1 Kommentar:

  1. Toll ihren Reisebericht zu lesen sehr interessant. Sie kommen bei den Jugendlichen bestimmt gut an mit Ihrer Lebensfreude die nur so aus Ihren Beiträgen spricht.

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