Sonntag, 29. April 2012

Zum Fest der heiligen Katharina von Siena


"Bitten heißt, die ganze Welt in meine kleine hereinlassen, die innere Zeitung nicht zuschlagen, hellwach sein für das, was neben mir geschieht."

Dieses Wort von Stephan Wahl begegnete mir auf der Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier:
im Bitten holen wir die Welt in unsere Nähe und vertrauen sie GOTT an, damit er ihr Heil schenkt und neues Leben. Im Bitten bleiben wir hellwach für die Bedrängnisse und Nöte, die den Menschen niederdrücken und ihm jede Lebensperspektive rauben.
Katharina von Siena, die Christus unsagbar tief an seinem innersten Geheimnis teilhaben ließ, wurde aus dieser lebendigen Verbundenheit mit Christus immer wieder hinausgerufen, ja gleichsam hinausgetrieben zum leidenden Menschen, in den liebenden Dienst an ihren Mitmenschen und ihrer Kirche.

Im Gebet stellt GOTT Katharina die Frage: 
„Weißt Du, wer du bist und wer ich bin?“, und er gibt selbst die Antwort: „Du bist die, die nicht ist, und ich bin DER, der ist.“
Hier schauen wir ihre Größe: im Erkennen ihrer eigenen Gebrechlichkeit, ihrer Schwachheit und Unzulänglichkeit vermag sie sich ganz auszustrecken nach GOTT, den sie als den erkennt, der „trunken ist von Liebe zu uns“. Aus diesem Glauben vermag sie sich ganz GOTT hinzuhalten und kann sich selbst vergessen. Katharina wird frei für den liebenden Dienst am Menschen. Wohin auch immer sie kommt, bringt sie Wärme, Heilung und Versöhnung.

Wiederholt hört Katharina Gott sprechen: „Beurteile keinen Menschen nach seiner Absicht, wer er auch sei und in welcher Sache auch immer, sondern nach MEINER Absicht in ihm. Und wenn Du Schuld und Fehlern begegnest, so löse die Rose aus den Dornen, indem Du MIR jene Fehler in heiligem Mitleid darbringst.“
Möge Katharina, die uns unsere Gründerin Mutter M. Cherubine als Patronin gegeben hat, in ihre Schule der Liebe nehmen, damit auch durch uns unsere Gemeinschaft, unsere Kirche und Welt heiler und versöhnter wird.
Zuversichtlich mit Ihnen, 
Sr. M. Scholastika

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