Freitag, 27. April 2012

Nach der Wallfahrt ist vor der Wallfahrt

Die Unordnung auf meinem Schreibtisch macht es deutlich: Die Heilig-Rock-Wallfahrt ist noch nicht vorbei, auch wenn wir "unsere" Woche in St. Antonius schon hinter uns haben. Aber weil es so schön war in Trier, freue ich mich umso mehr darauf, nächste Woche noch einmal wallfahren zu können. Doppelt freue ich mich, dass es die Fahrradwallfahrt wird, bei der wir von Koblenz aus starten und dann Moselaufwärts immer in Richtung Heiligem Rock fahren werden.
Weil wir so eine interessante Gruppe sein werden, will alles ordentlich vorbereitet werden: Es gibt Teilnehmer aus dem Bistum Essen, dem Bistum Mainz, dem Bistum Trier und dem Erzbistum Freiburg. Dazu noch Teilnehmerinnen, die wahrscheinlich zur Evangelischen Kirche im Rheinland gehören - so genau weiß ich das nicht. Manche fahren mit, weil sie gerne zum Heiligen Rock pilgern möchten, andere finden es interessant, mit dem Fahrrad an der Mosel entlang zu fahren und wieder andere freuen sich auf die Begegnungen in der Gruppe. Manche sind Radwanderprofis, manche fahren zum ersten Mal über mehrere Tage mit dem Rad und befürchten, nie anzukommen.
In diesem Sinne entspricht die Gruppe ja genau dem Anliegen des Wallfahrtsmottos "... und führe zusammen, was getrennt ist.", weil die einzelnen in der Gruppe auf den ersten Blick gar nicht so viel gemeinsam haben, sich sonst wahrscheinlich auch eher nicht über den Weg laufen würden, aber diese Wallfahrt bringt uns dann doch zusammen. Und hierbei wird wohl auch deutlich, was wohl typisch ist für junge Menschen in der Kirche: Das Territorium spielt keine Rolle, es ist egal, ob "meine" Pfarrei, "mein" Dekanat oder "mein" Bistum etwas anbietet. Wenn es interessant und gut ist, dann ist es kein Problem, auch einen Weg in Kauf zu nehmen, wenn Menschen dabei sind, mit denen ich gerne zusammen sein möchte, dann mache ich da mit. Da ist es natürlich ein großes Geschenk, als Ordensgemeinschaft nicht an einen bestimmten Ort gebunden zu sein. Dominikus selber hat es ja vorgemacht, als er die sehr junge Gemeinschaft schon in die ganze Welt geschickt hat und sie auch nicht alle auf einem Flecken beisammen gehalten hat.
In diesem Sinne freue ich mich sehr auf unseren Weg und hoffe, dass wir wirklich als eine Gruppe zusammengeführt werden, egal, ob Profiradler, Pilger oder Mitfahrer und dass uns unterwegs sehr reichlich die Sonne bescheint, dann geht ja eh alles leichter.
Sr. Kerstin-Marie

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