Nun sind wir schon mehr als eine halbe Woche hier in
Trier bei der Heilig-Rock-Wallfahrt im Einsatz, und mit dem Stoff, den wir hier
bislang erlebt haben, ließen sich bereits mehrere Bücher füllen. Daher wird es
höchste Zeit, allen Daheimgebliebenen ein wenig zu erzählen!
Los ging es für uns am Samstagmorgen, als wir uns mit
einer großen Schar Schwestern aus Kirn, Oberhausen, Düsseldorf und natürlich
Arenberg in aller Herrgottsfrühe auf den Weg nach Trier machten. Zusammen mit
800 Ordensleuten feierten wir in der Kirche St. Martin unseren
Pilgergottesdienst mit Weihbischof Robert Brahm, um dann in einer riesigen
Prozession quer durch die Stadt zum Trierer Dom zu pilgern. Bei diesem
Pilgerweg musste ich mal wieder ein wenig über mich selbst lachen. Während ich
zu Beginn noch den Eindruck hatte, dass mir der Heilige Rock selbst ja
eigentlich gar nicht so wichtig ist, dass ich aufgeklärter Mensch doch eine
ziemlich gesunde innere Distanz zu dieser Reliquie mitbringe, so spürte ich auf
einmal doch - je näher wir dem Dom kamen - wie ich zunehmend innerlich bewegt
war. Und als wir dann am Schrein vorbeizogen, da hat es mich dann wieder
gepackt, dieses überwältigende Gefühl der "heiligen Ergriffenheit", das man mit Worten einfach nicht beschreiben kann. Ja, dieses schlichte Gewand,
zu dem im Laufe der Geschichte schon unzählige Menschen gepilgert sind, hat
etwas Anziehendes, Erhabenes, so dass selbst Kopfmenschen wie ich ganz schnell
aus dem Denken heraus ins Beten kommen. Wer das noch nicht erlebt hat, wird es
wohl nicht nachvollziehen können, aber ich denke, ganz ganz vielen Menschen,
die sich in diesen Tagen auf den Weg nach Trier machen, wird es genau so
ergehen.
Nun aber zum "Drumherum" der Wallfahrt, welches
nicht weniger prickelnd ist. In Trier herrscht derzeit eine WUNDERBARE
Stimmung, man könnte meinen, die ganze Stadt sei eine einzige große Kirche. Wo
man hinschaut, blickt man in leuchtende Augen, an jeder Ecke kommen Menschen
ins Gespräch, es gibt täglich unzählige nette Begegnungen, Augen-blicke, die
einem einfach unter die Haut gehen. So werden wir als Helfer zum Beispiel im
Helferzelt hinter dem Dom den Tag über liebevollst mit Essen versorgt, und in
diesem Zelt treffen sich Polizei, das Rote Kreuz, die Malteser, die
Verantwortlichen des Wallfahrtsbüros, viele Ehrenamtliche aus den
Pfarrgemeinden, Musiker, Weihbischöfe, Seminaristen, Priester, Diakone, Ordensleute
- bunter geht es wirklich nicht mehr. Ganz zu schweigen von den wunderbaren
Gottesdiensten, die wir in diesen Tagen feiern dürfen, angefangen von der
morgendlichen Eucharistiefeier im Dom, bis hin zum Abendlob, welches am Montag
beispielsweise von unserer Sr. M. Scholastika mitgestaltet wurde. Wie viele
gute Worte und Gedanken, wieviele schöne Klänge sind in den letzten Tagen an
unser Ohr gedrungen, wieviel Weihrauch ist in unsere Nasen gestiegen wie oft
wurden wir bischöflich gesegnet, - wenn ich mich an den letzten Abenden vor dem
Schlafengehen ein wenig trunken gefühlt habe, dann liegt es garantiert nicht
nur an dem zur Wallfahrt natürlich auch dazugehörigen Schnäpschen J
Wer nun meint, die Sr. Ursula wäre ein wenig
übergeschnappt und würde alles durch die rosarote Brille sehen, der soll
einfach mal nach Trier kommen und er wird feststellen: in Wirklichkeit ist
alles noch ein bißchen schöner - nein: um Längen schöner, als ich es
beschreiben kann. Also: AUF NACH TRIER!!!
Sr. M. Ursula
P.S. fast vergessen: am Montag hatten wir noch die einmalige Gelegenheit, unserem Papst Benedikt im Fernsehen ein Geburtstagsständchen zu bringen - zu sehen ist das Ganze hier :-)
P.S. fast vergessen: am Montag hatten wir noch die einmalige Gelegenheit, unserem Papst Benedikt im Fernsehen ein Geburtstagsständchen zu bringen - zu sehen ist das Ganze hier :-)
Also euer Geburtstagsständchen ist absolut der Oberknaller :-))
AntwortenLöschenIch kann das mit der "heiligen Ergriffenheit" nur bestätigen. Bei der letzten Hl. Rock Wallfahrt,ich glaube 1996, da war ich dabei. Zufällig kam ich nach Trier und da ich aus einem anderen Bistum stamme, hatte ich keine Ahnung, dass gerade an diesem Tag die Wallfahrt begann. Ich war skeptisch und neugierig zugleich und ich reihte mich in die Reihe der Pilger ein. Als die Schlange endlich das Domportal erreichte, da wurde ich immmer aufgeregter und mir wurde klar, in welch langer Reihe von Pilgern ich stehe. Das alleine hat mich schon innerlich berührt und als ich neben dem Hl. Rock stand, da spürte ich, welche Bedeutung in dieser Reliquie steckt. Wie sie einmal hinweist auf Christus ist und wie sie die vielen Menschen in ihrem Glauben verbindet. Es lag eine Atmosphäre in der Luft, die sich auch nicht beschreiben lässt. Diesen Tag in Trier habe ich nie vergessen und wäre diesmal auch gerne dort hingefahren. Die Arbeitsstelle ließ es leider nicht zu. Aber ich freue mich für alle, die diese Tage in Trier erleben durften.
AntwortenLöschenViele Grüße und alles Liebe für alle Arenberger