Donnerstag, 19. April 2012

Unverhofft kommt oft...

Während der vergangenen Woche beteten wir jeden Tag in St. Antonius die Vesper mit denen, die zu uns kamen und freuten uns über eine stetig wachsende Zahl an Mitbetern. Heute fragte ein uns bekannter Seminarist kurz vor Beginn, ob denn auch ein Priester bei der Vesper sei, um am Ende den Segen zu spenden. Zu diesem Zeitpunkt mussten wir die Frage noch verneinen, staunten allerdings nicht schlecht, als um 16.55 Uhr auf einmal Bischof Dr. Stephan Ackermann aus dem Auto stieg und zu uns in die Kirche kam, um mit uns gemeinsam die Vesper zu beten. Der Adrenalinpegel stieg kurzfristig an, besonders bei den Kantorinnen, denn wann singt man schon die Vesper gemeinsam mit dem Bischof, so ad hoc...
Wie auch immer, die Töne kamen in den richtigen Höhen und so konnten wir eine ganz normale, aber trotzdem sehr schöne Vesper miteinander feiern mit dem bischöflichen Segen am Ende. Anschließend gab es noch die Möglichkeit zum kurzen Gespräch und Fototermin vor dem Herkulesbrunnen, ehe wir gemeinsam im Pulk in Richtung Domfreihof zogen.
Was für eine schöne Überraschung und was für eine schöne Vesper, die eigentlich so ganz normal war, aber dann doch irgendwie besonders, nicht nur, weil unser Bischof mit uns feierte, sondern weil es so eine typische Begebenheit im Rahmen der Wallfahrt war: überraschende Begegnungen, Menschen kommen zusammen, die sonst nicht zusammen kommen würden, beten miteinander und plötzlich bricht die Sonne durch - nach diesem durchwachsenen Tag durchaus wörtlich. Auch wenn unsere Wallfahrtszeit sich nun langsam dem Ende entgegen neigt, wünschen wir allen Pilgern, Verantwortlichen und Helfern noch viele von diesen wunderbaren Begegnungen, im Dom, beim Heiligen Rock, in der Stadt oder im Helferzelt, die zeigen, was es heißt, nach dem Wallfahrtsmotto "...und führe zusammen, was getrennt ist" unterwegs zu sein. Lassen wir uns zusammen führen, lassen wir uns ein auf die unterschiedlichen Begegnungen und Begebenheiten, die diese Wallfahrt uns noch schenken will.
Und so freuen wir uns darauf, dass wir am 5. Mai wieder die Vesper in St. Antonius feiern werden und freuen uns auf alle, die mit uns sein werden, egal, ob Bischöfe, Pilger oder die, die gerade vorbei kommen.
Sr. Kerstin-Marie

1 Kommentar:

  1. Liebe Schwester Kerstin-Marie,

    wie schön, dass Sie so eine schöne Vesper hatten! Ich lese ganz gespannt Ihre Berichte über die Wallfahrt, denn eigentlich ist mir die Verehrung einer Reliquie eher fremd. Was mich aber wundert ist, dass es einen Priester oder Bischof braucht, um am Ende der Vesper zu segnen. Kann denn nicht jeder getaufte und gefirmte Christ segnen, warum dann nicht gerade auch sie alle als Ordensfrauen?

    Liebe Grüße und noch eine schöne Zeit in Trier
    M.

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