In unserem Gästehaus hier in Arenberg greifen wir das Thema Bolivien auf in einer Ausstellung eben zu diesem Land auf der anderen Seite der Erde. Sr. Christa, die über 20 Jahre in Bolivien war, ist deshalb ganz aktiv, sucht Texte und Bilder, die ab September einen Einblick geben wollen und einen Eindruck verschaffen wollen von Land und Leuten. Ich darf ihr im Moment bei den Vorbereitungen helfen und finde es sehr interessant, was Sr. Christa zu berichten hat aus Bolivien: Sie hat viel in sogenannten Barrios, Armenvierteln, gearbeitet und hat dort pastoral gewirkt. In Gegenden, in denen die Pfarreien riesig sind und es gar nicht so viele Priester gibt, ist es eine der wichtigsten Aufgaben, die Menschen erleben zu lassen, dass sie selber die Kirche sind und dass sie selber an der Kirche bauen. So kann die Kirche bei vielen alltäglichen Problemen helfen, die oftmals nicht zu unterschätzen sind, wenn es z.B. darum geht, die Apathie zu überwinden, Hoffnung zu bringen usw.
Nun gibt es in Deutschland sicher auch eine Armut, die aber anders ist als in Bolivien und vielleicht kann man in den Gemeinden nicht unbedingt von Apathie sprechen. Wichtig erscheint mir aber, vor allem in Zeiten der größer werdenden Pfarreien, zu erleben, dass jeder, der da ist und mittut, Kirche ist und Einfluss nehmen kann, wenn es auch kein besonders großer Einfluss zu sein scheint. Wichtig scheint mir auch zu sein, dass jeder entdeckt, dass er gefragt ist, dass er spirituelle Kompetenzen hat und dass er etwas beitragen kann zum Leben der Gemeinde. Sicher nicht einfach, wenn Strukturen sich verändern, Personal wegbricht und neue Wege gefunden werden müssen. Aber, wenn man auf die Apostel schaut, waren eigentlich in der Kirche niemals die großen Kenner am Werk, sondern die, die sich von Jesus rufen ließen, ihm vertrauten und mit dem Heiligen Geist unterwegs waren. Und solche können wir ja auch sein.
In diesem Sinne: Vamos!
Sr. Kerstin-Marie
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