
Ich liebe sie - diese Begegnungen, die einen innerhalb kürzester Zeit völlig aus dem Alltag heraus reißen. So erging es mir gestern Abend - nach der Anbetung ging ich noch kurz nach draußen, um ein bißchen kühle Abendluft zu schnuppern, als mich eine Frau ansprach, die gerade in unserem Haus zu Gast ist. In der Mittagshore, als so viele Gäste zum Gebet gekommen waren, dass wir ziemlich zusammen-gequetscht nebeneinander saßen, war ihr meine Medaille am Rosenkranz aufgefallen, und sie fragte mich, ob ich da das
Meditationsbild von Bruder Klaus tragen würde. Ich war ganz überrascht, dass sie es erkannt hatte. Mit dem Schweizer Nationalheiligen Bruder Klaus verbindet mich seit meiner Noviziatszeit eine ziemlich ergreifende Geschichte, und diese Medaille ist für mich eine schöne Erinnerung daran (zumal ich ja auch mehr als die Hälfte meines Noviziates in der Schweiz verbracht habe). Ich war in dieser Zeit viermal in seiner noch heute erhaltenen Einsiedelei im Flüeli - für mich einfach ein ganz besonderer, heiliger Ort. Nun ja, auf jeden Fall begann diese nette Dame, mir von der neu gebauten, von Peter Zumthor entworfenen
Bruder Klaus-Kapelle in der Eifel zu erzählen, deren Bau ich selbst witzigerweise vor wenigen Jahren mit ganz großem Interesse verfolgt habe. Immer und immer wieder ging mir damals durch den Kopf "Was sind das wohl für wunderbare Menschen, die heute noch mit so viel Idealismus, Liebe und Begeisterung eine Kapelle bauen, wo doch sonst jeder nur ans Sparen denkt? Die würde ich ja gerne mal kennenlernen…" Und dass diese neue Feld-Kapelle, ein architektonisches Meisterstück, auch noch ausgerechnet dem Hl. Bruder Klaus geweiht werden sollte, ließ in mir den Wunsch wachsen, irgendwann einmal dorthin zu pilgern.
Tja, was sind das für Menschen… im Laufe unseres Gespräches stellte sich bald heraus, dass es ausgerechnet die Ehefrau des Bauherren war, die mich angesprochen hatte. Sie freute sich riesig, dass ich so großes Interesse an der Kapelle hatte, und ich bin - wie man im Saarland so schön sagt: fast "aus der Bux gesprungen" vor Freude, dass ich ihr begegnet bin. Irgendwie kam uns beiden diese Begegnung vor wie eine einzige große Fügung von oben und innerhalb weniger Minuten war eine innere Verbindung hergestellt, die uns beflügelte und unsere Herzen weit machte. Vergessen war die Müdigkeit, die Hitze des Tages… Ehrlich, so oder so ähnlich stelle ich mir die Begegnung zwischen Maria und Elisabeth vor, wie sie uns im Lukasevangelium (Lk 1, 39-56) geschildert wird - bahnbrechende, pure Lebensfreude, die etwas von dem aufscheinen lässt, wozu wir Menschen eigentlich berufen sind.
Mein Wunsch, diese
Kapelle einmal aufzusuchen, ist nun natürlich noch größer geworden, und wer weiß, vielleicht geht er ja einmal in Erfüllung.
Sr. M. Ursula
Tja Zufälle gibts!
AntwortenLöschenWelch eine wunderbare Fügung! Ja, solche Begegnungen liebe ich auch, und das Beflügelt-Sein, das sie zur Folge haben, kenne ich so gut!
AntwortenLöschenDarf ich dich zu einem einem Ausflug nach Mechernich einladen? Ich war nämlich letztes Jahr schon einmal dort und war so begeistert, dass ich gerne noch einmal hin möchte - diesmal aber mit Leuten, die sich Bruder Klaus ähnlich verbunden fühlen wie ich!
Na, wie wär´s?
Liebe Grüße
Hannelore
(((-; Na, na, na, aus der Bux gesprungen!!! Ich dachte immer, Ordensschwestern tragen Kleider und keine Hosen!!! (((-;
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