Montag, 10. Dezember 2012

u wie unheimlich

Die Story hört sich an, als sei sie einem Miss Marple Film entnommen, ist aber tatsächlich so passiert. Vor einigen Monaten fuhr Sr. M. Angelina am Abend zur Tankstelle, um unser Auto vollzutanken. Als sie sich den Zapfsäulen näherte, sah sie, wie zwei Männer aus dem Laden herausrannten, einer hinter dem andern her. Sofort ahnte sie, dass da irgendwas nicht stimmte, und als der eine der beiden Männer in ein Auto sprang und davon brauste, gab sie geistesgegenwärtig ebenfalls Gas und verfolgte das Auto so lange, bis sie die Nummer erkennen konnte.
Als sie daraufhin zur Tankstelle zurückgekehrt war, erfuhr sie, dass die Besitzer gerade durch den Einsatz von Pfefferspray einen Überfall vereitelt und den Täter in die Flucht geschlagen hatten. Unheimlich war die ganze Sache schon, zumal der Täter Sr. Angelina genauso gesehen hatte wie sie ihn und es in Arenberg nicht wirklich viele Klöster mit weiß angezogenen Schwestern gibt. Aber Ende gut, alles gut: dank Sr. M. Angelinas blitzschneller Reaktion war es für die Koblenzer Polizei schließlich ein Leichtes, den Bösewicht zu fassen, weshalb sie dort heute für ihr couragiertes Verhalten mit einer Bürgerurkunde geehrt wurde. Und so kam es, dass sich heute Abend unser gesamter Mutterhauskonvent mit ungewöhnlich stolzgeschwellter Brust zur Komplet versammelte, nachdem unsere tapfere Sr. M. Angelina beim Abendessen von ihrer Ehrung erzählt hatte.
Wie so viele andere Geschichten beweist auch diese wieder einmal, dass man im Kloster eines garantiert nie bekommt: Langeweile.
Sr. M. Ursula
Foto: Bundesarchiv, Bild 102-12762 / CC-BY-SA

3 Kommentare:

  1. H wie Hochachtung!

    Liebe Sr. M. Angelina meine Gratulation!
    Für uns alle hoffe ich, dass noch mehr Menschen, inklusive uns selbst, in solchen Situationen geistesgegenwärtig handeln und ihr Möglichstes tun werden. Auch ohne spektakuläre Verfolgungsjagden ;-)

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  2. Sr. Angelina,

    Sie sind ganz schön tuff und mutig gewesen, eben eine gestandene Frau (Schwester). Ich gratuliere Ihnen zu der Ehrung und wünsche, dass viele sich ein Beispiel an Ihrem couragierten Handeln nehmen.
    Viele Grüße an alle Arenberger Schwestern

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  3. Schön zu hören das es noch so mutige Meschen in ihrem Fall Schwestern gibt.

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