Mittwoch, 28. November 2012

Abschied und Neubeginn

Die Öffentlichkeit wird es wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen haben, aber heute war ein historischer Tag für unsere Gemeinschaft. Am 22. November war es genau 49 Jahre her, dass sich fünf unserer Mitschwestern per Schiff auf den Weg ins ferne Südamerika gemacht haben, um dort auf Einladung unserer dominikanischen Mitbrüder in Bolivien Menschen in ihren vielfältigen Nöten beistehen zu können. Unter ihnen auch die damals gerade mal 32jährige Sr. M. Gundelinde (s. Foto), die in diesem Jahr ihr Diamantenes Ordensjubiläum gefeiert hat. Mit ihr ist heute die letzte unserer deutschen Schwestern aus Bolivien in die alte Heimat zurückgekehrt. Nur wer Sr. M. Gundelinde, ihre Liebe und Leidenschaft für das bolivianische Volk kennt, kann erahnen, wie schwer ihr dieser Abschied nach so vielen Jahren gefallen ist. 
Doch wenn es auch nun in Bolivien vorerst (man weiß ja nie ;-)) keine deutschsprachigen Arenberger Dominikanerinnen mehr geben wird, sind wir uns alle ganz sicher, dass die tiefe Verbundenheit mit Land und Leuten - vor allem natürlich mit unseren dort lebenden Schwestern! - Bestand haben wird. So wurde zum Beispiel bei Sr. M. Scholastikas letzten Bolivien-Besuch im September diesen Jahres das gegenseitige Gelübde abgelegt, zur besseren Verständigung die Spanisch- bzw. Deutschkenntnisse aufzufrischen. Unsere Postulantin Ursula, einige Mitschwestern und ich haben bereits Sr. M. Christa engagiert, die ebenfalls vor wenigen Jahren aus Bolivien zurückgekehrt ist und sich nun ab Januar nächsten Jahres als unsere Privat-Spanisch-Lehrerin engagieren wird ;-) Und in Zeiten von E-Mail, Facebook und Skype ist es ja auch Gott sei Dank gar nicht mehr so schwer, in Kontakt zu bleiben und voneinander zu hören. 
Am Abend dieses Tages wünschen wir unserer Sr. M. Gundelinde nun ein gutes Einleben in ihre neue, alte Heimat und vor allem auch unseren bolivianischen Mitschwestern einen gesegneten Neubeginn. Möge das Gute, was sie zusammen mit den deutschen Schwestern nun schon seit Jahrzehnten in dieses wunderbare Land hinein säen, reiche Frucht tragen. Mögen sie auch in Zeiten der politischen Anfechtung nicht mutlos werden und Gottes schützende Hand über allem erfahren. 
Sr. M. Ursula

4 Kommentare:

  1. Ich kann das nur bewundern. Da gehen Frauen in ein fremdes Land und leisten ungeheure Arbeit für andere und helfen den Menschen zu leben. Für diese Arbeit kann man ihnen nicht genug danken.

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  2. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie schwierig es sein muss, sich nach so vielen Jahren wieder hier in Deutschland einzuleben. Eine andere Sprache, eine andere Kultur und so weiter. Ich wünsche Sr. Gundeline dazu sehr viel Kraft. Sie wird es schaffen, weil sie eine sehr starke Frau ist.

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  3. So eine Arbeit im Ausland stelle ich mir unheimlich spannend, wenn auch sehr schwer, vor. Ich hätte sooooo viele Fragen an Sr. Gundelinde und kann mir ein Leben unter einfachen Bedingungen in Kolumbien gar nicht richtig vorstellen. Ich würde sehr gerne mehr über die Arbeit und die Menschen erfahren.

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  4. Oh wie peinlich, ich meinte doch Bolivien und nicht Kolumbien

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