
Außerdem beschreiben die Mitbrüder, dass Dominikus in verschiedenen Körperhaltungen betete, unter anderem mit weit ausgestreckten Armen, so, wie Jesus am Kreuz war. Oder auf dem Boden liegend, mit der Stirn auf dem Fußboden, in der Verneigung, mit unterschiedlichen Handhaltungen,... Dabei fiel uns auf, dass keiner der Zeugen berichtete, dass Dominikus wollte, dass alle so wie er beteten. Vielmehr war das seine Art des Gebetes, wichtig für die Zugehörigkeit zum Orden war und ist die Theologie. Daneben kann - und muss wahrscheinlich auch - jeder seine eigene Spiritualität entdecken und pflegen, die über das hinaus geht, was wir gemeinsam im Stundengebet usw. weiter beten.
Für mich war das eine großartige Entdeckung, die mir gar nicht soo bewusst war. Aber es macht deutlich, wie wichtig unsere je eigene Persönlichkeit ist und dass es wichtig ist, sie auch in der Gemeinschaft zu behalten. So hat wohl auch im Gebet, im Gespräch mit Gott, jede ihre speziellen Vorlieben. Während die eine sich total im Rosenkranz wiederfindet, ist für die andere die Anbetung der Ort des Gebetes. Die nächste findet alles in der Bibel und wieder eine andere während der Meditation im Freien. Und das alles ist dominikanisch.
Wir müssen gar nicht alle gleich sein und wir müssen nicht alle auf die gleiche Weise beten. Wichtig ist wohl, dass wir gemeinsam unterwegs sind und im Gespräch bleiben über das, was und wen wir suchen, weswegen wir unterwegs sind. Dass wir gemeinsam studieren und uns nicht irgendwann auf den Posten zurückziehen, dass es jetzt aber genug sei. Und dann ist die Form frei.
Ist doch super.
Sr. Kerstin-Marie
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