Donnerstag, 8. Juli 2010

Der Morgen rötet sich und glüht

Nun bin ich ja wahrhaftig kein Frühaufsteher und heute morgen dachte ich, dass das doch jetzt echt ein Scherz sein muss, als mein Wecker schellte. Was mir aber jeden Morgen sehr attraktiv werden läßt ist der Ablauf, den wir hier in Arenberg pflegen: Zuerst eine halbe Stunde Meditation bei uns im Schutzengelhaus und dann gehe ich außen rum ins Mutterhaus. Dieser kurze Weg durch den jungen Morgen gefällt mir so sehr, dass ich ihn immer genieße. Besonders in diesen heißen Tagen ist da die Luft noch so angenehm frisch und kühl, die Sonne ist noch nicht richtig aufgegangen und der neue Tag birgt noch alle Möglichkeiten.
Und dann gibt es im Refektorium schon den ersten Milchkaffee des Tages, den ich dann am liebsten am offenen Fenster genieße, durch das ein leichtes Lüftchen weht. Spätestens jetzt werden die Lebensgeister geweckt und ich freue mich, die ein oder andere Schwester zu sehen, die auch hier einen Kaffee trinkt, ohne dass wir dabei schon reden.
Anschließend freue ich mich dann darauf, gemeinsam mit meinen Mitschwestern den Tag in der Kapelle zu beginnen und zu singen:
Der Morgen rötet sich und glüht, der ganze Himmel tönt von Lob, in Jubel jauchzt die Erde auf, und klagend stöhnt die Unterwelt.
Der starke, königliche Held zerbrach des Todes schweren Bann. Sein Fuß zertrat der Hölle Macht: Aus harter Fron sind wir befreit.
Er, den der Stein verschlossen hielt, und den man noch im Grab bewacht, er steigt als Sieger aus dem Grab, fährt auf in strahlendem Triumph.
Schon werden alle Klagen stumm, in Freude wandelt sich der Schmerz, denn auferstanden ist der Herr; ein lichter Engel tut es kund.
Dem Herrn sei Preis und Herrlichkeit, der aus dem Grabe auferstand, dem Vater und dem Geist zugleich, durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.
Dafür stehe ich dann doch auch gerne früh auf und möchte nur ungern auf diesen Ablauf verzichten.
Sr. Kerstin-Marie

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