Dieses Zitat der Schweizer Benediktinerin Silja Walter entdeckte ich neulich in einer Broschüre zum Thema "Ordensleben" und musste darüber ziemlich lachen. Warum? Weil die Gute es nicht etwa am Anfang ihrer klösterlichen Laufbahn von sich gab, sondern im Alter von 75 Jahren, nachdem sie bereits über 45 Jahre Ordensleben "auf dem Buckel" hatte. Ich finde es einfach erfrischend und mutmachend, Menschen zu erleben, die sich das Feuer und die Verrücktheit der ersten Liebe bis ins hohe Alter bewahren (seien es nun Priester, Ordenschristen oder Ehepaare) . Solche Menschen müssen wohl auch Simeon und Hannah gewesen sein, von denen uns heute im Tages-Evangelium (Lk 2, 22-40) erzählt wird. Sie haben ihr ganzes Leben Gott geweiht, ein ganzes langes Menschenleben damit verbracht, auf Ihn zu warten, und erkannten Ihn dann schließlich mit der untrüglichen Gewissheit, die nur ein liebender Mensch haben kann, in dem Kind Jesus, das von seinen Eltern in den Tempel gebracht wurde - was eine wunderbare Geschichte!
Heute, am Fest der Darstellung des Herrn, feiern wir in der Kirche zugleich auch den "Tag des geweihten Lebens" - eine gute Gelegenheit, ihm noch einmal extra zu danken für den Ruf in Seine Nachfolge, für die ureigene Berufung, die Er jedem einzelnen Menschen zugedacht hat, für die niemals endende Spannkraft seiner Liebe, die unserem Leben Würze verleiht.
Sr. M. Ursula
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